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Gastfreundschaft

Airbnb’s kontinuierliches Wachstum

64’000 Betten hat Airbnb letztes Jahr in der Schweiz angeboten. Die Plattform habe besonders den herkömmlichen Hotels Gäste abgejagt, so ein Experte.

Übers Wochenende eine Villa am See mieten oder für die Ferien ein schmuckes Chalet in den Bergen buchen: Das Angebot der Reiseplattform Airbnb in der Schweiz ist beliebt.

Airbnb kann auf Kosten der Hotels zulegen

Laut der Konjunkturforschungsstelle KOF waren auf der Online-Plattform per Ende Januar 2017 64’000 Betten zur Übernachtung gelistet. Das ist ein Anteil von 10 Prozent und entspricht laut einer Auswertung der Walliser Fachhochschule einer Verdreifachung seit 2014. Die klassische Hotellerie stellte im letzten Jahr 44 Prozent der angebotenen Betten bereit.

Besonders stark vertreten ist Airbnb in Stadtregionen: In Zürich entfallen 16 Prozent der angebotenen Betten auf Airbnb, in der Region Nordwestschweiz waren es sogar 21 Prozent. Aber auch im Wallis, einem Kanton mit vielen Ferienwohnungen, konnte Airbnb zulegen.

Airbnb wird in Zukunft noch zulegen

In ihrer Analyse berücksichtigt die KOF-Studie nur die Zahl der über Airbnb angebotenen Betten und nicht die tatsächlichen gebuchten Übernachtungen. Trotzdem geht KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm davon aus, dass Airbnb in Zukunft weiter wachsen wird, auch bei den tatsächlich generierten Übernachtungen.

«Die Verdreifachung des Angebots innert drei Jahren weist darauf hin, dass es dafür auch eine Nachfrage gibt», sagt Sturm. Diese Vermutung bestätigen auch die neusten Zahlen von Airbnb. Auf Anfrage teilt das Unternehmen mit, dass im letzten Jahr 440’000 Gäste ein Airbnb-Angebot gebucht haben. 2015 waren es noch 300’000 gewesen. «Es ist davon auszugehen, dass sich der Trend in den nächsten Jahren weiter fortsetzen wird», so Sturm.
Hotelgäste weichen auf Airbnb aus

Die Folge dieser Entwicklung: «Für die klassische Hotellerie dürfte sich der Konkurrenzdruck erhöhen», folgern die Autoren der KOF-Studie. Sturm geht davon aus, dass Airbnb weiter deutlich stärker wachsen wird als die herkömmlichen Hotels und deshalb auch in Zukunft auf deren Kosten an Gästen zulegen kann.

«Schweizweit verzeichneten die Hotels in den letzten Jahren ein Nullwachstum, während Airbnb immer mehr Betten anbietet», so Sturm. Deshalb könne man annehmen, dass Gäste, die bisher im Hotel übernachteten, zu Airbnb gewechselt haben und dies künftig vermehrt tun werden. Nach Angaben von Airbnb hat der typische Schweizer Gastgeber 2016 sein Zuhause an insgesamt 23 Tagen geteilt und und damit 2800 Franken im Jahr verdient.

Schweiz Tourismus schlägt zurück

Das Wachstum von Airbnb schreckt auch die Hotelbranche und Touristiker auf. In einem Merkblatt gibt etwa der Verband Hotelleriesuisse Tipps, unter welchen Umständen es für Hotels Sinn ergibt, ihre Zimmer auch auf Airnbn anzubieten. Die Hotelbranche bleibt jedoch kritisch: Sie fordert «gleich lange Spiesse»: Das heisst, dass Airbnb-Anbieter wie die Hotels die Kurtaxe einziehen, sich an den Brandschutz halten und ihre Gäste den Behörden melden müssen.

Schweiz Tourismus schlägt in seiner jüngsten Sommerkampagne zurück: Sie investiert selbst in eine Onlineplattform. Auf dieser können Gäste eine Alphütte nach dem Airbnb-Prinzip mieten. Insgesamt umfasst die Auswahl über 220 Unterkünfte.

Quelle: 20min.ch

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